Hier ein Bericht von Richard Schaffner einem Damast Messer Schmiedekurse Teilnehmer weiter unten die Bilder

Zurück zu den Wurzeln

In den Herbstferien beteiligten sich zwei „Metaller“ der Münchberger August-Horch-Schule an einem Kurs, um das Schmieden von Messern aus Damaststahl zu erlernen.

Die urige Atmosphäre der alten Dorfschmiede bildete den Rahmen. Unter fachkundiger Anleitung des ausgebildeten Pädagogen und „Hallersteiner Dorfschmiedes“ Axel Neumann wurden wir in die Sicherheitsbestimmungen an der Esse und im Umgang mit den gebräuchlichen Werkzeugen eingewiesen. Beeindruckend war auch „Bambam“ der Lufthammer, dessen Kraft uns das Schmieden wesentlich erleichterte.

Nachdem am Anfang das Fertigen eines Grillspießes dazu diente, ein Gefühl für Glühfarben, Schmiedefeuer und den Umgang mit Hammer und Amboss zu bekommen, schloss sich die Herstellung eines „Monostahlmessers“ aus einem guten Federstahl an. Der erste Tag verging wie im Flug, gestärkt durch ein deftiges Mittagessen und eine schmackhafte Brotzeit am Abend. Abschließend präsentierte uns Axel seine bisherigen Meisterwerke und gab uns noch wertvolle Tipps für das Schmieden, verbunden mit einem Hinweis auf gängige Literatur.

Der zweite Kurstag begann mit dem lang ersehnten Schmieden des Damaststahls. Diese Technik, verbunden mit dem Feuerschweißen zweier unterschiedlicher Stahlsorten – einem weichen Baustahl und einem sehr harten Kohlenstoffstahl – wird nur noch von wenigen Schmieden beherrscht. Dabei kommt es auf saubere Oberflächen, richtige Temperatur und zügiges Arbeiten an. Einige Sekunden zu bald und der Stahl verbindet sich nicht richtig – einige Sekunden zu spät und der Stahl verbrennt!

Dank der tatkräftigen Unterstützung des Meisters konnten alle Teilnehmer ein ordentliches Messer vorweisen. Das nachfolgende stundenlange Zuschleifen des Rohlings am Bandschleifer  dämpfte zunächst den Enthusiasmus ein wenig. Spannend wurde noch einmal das Härten in Öl, damit die Schneide die nötige Härte erhielt. Auch hierbei kann die ganze Mühe zunichte werden, wenn man die Temperatur, zu erkennen an der Glühfarbe des Stahls, nicht einhält. Das nachfolgende „Anlassen“ und „Entspannen“ bringt das Messer auf Gebrauchshärte und verhindert ein Ausbrechen der Klinge bei Belastung. Polieren an der Schwabbelscheibe und die anschließende Ätzung mit Eisenchloridlösung brachten das erzielte Damastmuster zum Vorschein.

Wer noch Zeit fand konnte gleich noch den passenden Holzgriff oder einen Griff aus gewickelter Kordel anfertigen. Voller neuer Erkenntnisse, mit neuen Freunden und Begierde, das Gelernte auch unseren Schülern näher zu bringen traten wir den Heimweg an.

Sollte jetzt jemand „Blut geleckt haben“: Unter „WWW.Dorfschmiede.de“ werden im Internet in regelmäßigen Abständen neue Damastmesser Schmiedekurse angeboten. Vielleicht werden ja auch Sie zum Hobbyschmied?